Das Dialog-Projekt AgrarScouts, das das Forum Moderne Landwirtschaft (FORUM) zum ersten Mal auf dem ErlebnisBauernhof der Grünen Woche durchgeführt hat, war ein voller Erfolg. „Die AgrarScouts bildeten mit ihrer Persönlichkeit und ihrem Charakter die Brücke zwischen der Modernen Landwirtschaft und den Menschen aus der Großstadt. Sie haben die Moderne Landwirtschaft positiv in Szene gesetzt“, so das Fazit von Projektleiterin Monika Larch, die beim FORUM für das Netzwerk zuständig ist.
Die AgrarScouts waren das Ergebnis des Projekts zehn100tausend: Das FORUM hatte 100 Landwirte und andere Akteure aus der grünen Branche gesucht, die den Besuchern der Grünen Woche als Dialog-Partner zur Verfügung stehen. Dafür ging es jeweils zwei Tage für sie nach Berlin: Am ersten Tag wurden sie fit für den Dialog gemacht, am zweiten Tag konnten sie das Gelernte auf dem ErlebnisBauernhof umsetzen – an den 10 Messetagen führten so 100 Landwirte insgesamt über 1000 Gespräche, so die Idee, die aufgegangen ist.
In den Gesprächen hätten die AgrarScouts erfahren, wie wichtig es sei, die Verbraucher und ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen, so Monika Larch über das positive Feedback der Teilnehmer. Und: Das Projekt hat Landwirte aus dem ganzen Land miteinander vernetzt.
Was die AgrarScouts auf dem ErlebnisBauernhof erlebten?
Ruth-Maria Frech (24) aus dem bayerischen Icking machte die Erfahrung, wie positiv die Menschen reagierten, wenn sie ihnen die Vorteile der modernen Landwirtschaft erklärte. „Wir können sehr wohl selbstbewusst unsere Tierhaltung vertreten und herzeigen“, so ihr Fazit.Marianne Albersmeier (55) aus Lippetal in Nordrhein-Westfalen sprach mit einer Berlinerin, die sich hinterher über das Kontaktformular auf der Homepage ihres Hofs für das Gespräch bedankte: „Sie und ihre Kinder konnten sich unter Nutztierhaltung und Tierwohl nichts vorstellen. Jetzt wollen sie uns sogar besuchen kommen.“
Wolfgang Bassen (51) aus Scheeßel, Niedersachsen, erinnert sich an ein junges Pärchen, das ans Schweine Mobil kam. „Nachdem ich ihnen einiges über die Haltung von Schweinen erzählt hatte, sagte der Mann: ‚Ich glaube, ich unterschreibe nichts mehr in der Fußgängerzone, ohne mich vorher darüber zu informieren.‘“
Margot Meetschen (53) aus Neukirchen-Vluyn, Nordrhein-Westfalen, erlebte Besucher, die erstaunt darüber waren, dass das Euter vor dem Melken gereinigt wird. „Als moderne Milchviehbauerin vom Niederrhein konnte ich viele Dinge aus der Praxis erklären.“
An eine humorvolle Anekdote erinnert sich Claudia Jütte (47) aus dem hessischen Fuldatal: „Bei einem sehr ausführlichen Gespräch mit einem jungen Mann raunte ihm seine leicht quengelige Tochter zu: ‚Nun sei doch mal ruhig, das hier ist eine ECHTE Bäuerin!‘“