Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite zur 500-Jahrfeier von Hohenkörben, Gemeinde Osterwald. Bei hochsommerlichen Temperaturen folgten tausende Besucher der Einladung der Ortschaft Hohenkörben, verschiedene Höfe zu besichtigen und sich an ausgewiesenen Stationen über die moderne landwirtschaftliche Produktion zu informieren.
Der Hohenkörbener Geflügelhalter Andreas Bruns öffnete als eine von sieben Stationen interessierten Besuchern seine beiden Ställe für die Hähnchenmast. In jedem Geflügelstall leben bis zu 40.000 Hähnchen wie in Deutschland üblich in Bodenhaltung. Die Masthähnchen konnten in ihrer vollen Mastreife einen Tag vor ihrer Abholung zum Schlachthof von den Besuchern angeschaut werden.
Andreas Bruns achtet wie alle seine Berufskollegen dabei auf äußerste Hygiene. Hierfür wurde im Besucherzelt direkt vor dem Eintritt in den Stallvorraum Schutzkleidung an die Stallbesucher ausgeteilt.
Ihre Meinung zur Hähnchenmast: vorher - nachher
Das Wissenschafts- und Informationszentrum Nachhaltige Geflügelwirtschaft (WING) der Universität Vechta führte eine Besucherbefragung vor und nach dem Stallbesuch durch. Ziel ist es, im Rahmen des Transparenzprojektes die Meinung und Einstellung der Besucher zur Hähnchenmast abzufragen und nach der Stallführung den gewonnenen Eindruck zu den Haltungsbedingungen im Stall zu erfassen.
Knapp 400 interessierte Besucher zogen sich Überziehschuhe, Hauben und blaue Overalls trotz der schwülen Wärme über, um anschließend den technischen Ausführungen im Stallvorraum und den fachlichen Erklärungen durch den Landwirt oder Tierarzt im Stall zu folgen.
Viele Besucher empfanden angenehme Kühle im Stall im Gegensatz zu den Außentemperaturen oder der Wärme im Besucherzelt. Darüber hinaus schilderten viele Besucher ihre Eindrücke über die Bedingungen der Tiere im Stall als sehr positiv und lobten die sachliche Information durch den Landwirt und den Tierarzt.
„Vielfach falsche Bilder in den Medien“
Stimmen wurden laut, dass solche Betriebsbesichtigungen für jedermann schon seit Jahren überfällig seien. „Das Transparenzprojekt ist eine gute Sache“, lobte ein Besucher. „Die Medien vermitteln vielfach falsche Bilder über die Geflügelhaltung“, so ein älterer Besucher. Gut gelaunt verließen die Interessenten das Zelt und nicht selten kam die Aufforderung an das Team, so weiterzumachen und viele Verbraucher über die moderne Geflügelhaltung aufzuklären.
Die nächste Stallöffnung begleitet das WING am 6. September. Hier öffnet Udo Baumeister von 11 bis 15 Uhr zwei Ställe für Legehennen in Bodenhaltung.