Stalleinrichtungen: Heizung und Lüftung in der Hähnchenmast

Stallklima: Kosten sparen durch innovatives Konzept

  • Markus Röwer (links) im Gespräch mit Ringleiter Wilfried Zumsande. Der Landwirt ist Mitglied im Beratungsring Aschendorf-Hasselbrock e.V. Arbeitskreis Hähnchenmast.
    Fütterungsanlagen & Stalltechnik im Geflügelstall für die Hähnchenmast, Putenhaltung, Abluftreinigung und das Stallklima
  • Wandventile und Zuluftkamine – Stalleinrichtung von Big Dutchman für die Kombi-Tunnel-Ventilation. Für ein behagliches Stallklima bei jedem Wetter und in jeder Wachstumsphase.
    Stallklima: Kosten sparen durch innovatives Konzept
  • Für jeden Geflügelstall ist etwas dabei: Flex gibt es in verschiedenen Breiten für unterschiedliche Anforderungen an die Luftleistung
    Stallklima: Kosten sparen durch innovatives Konzept
Markus Röwer macht keine halben Sachen. „Beim Stallbau und der Ausrüstung nachhaltig zu denken, das zahlt sich in der Hähnchenmast aus“, sagt der Landwirt in dritter Generation. Deshalb hat er vor knapp zwei Jahren seine beiden Geflügelställe so geplant und gebaut, dass er jeden Morgen mit einem guten Gefühl an die Arbeit gehen kann. Es ist ihm wichtig, dass sich seine Tiere in den neuen Ställen wohl fühlen und optimale Bedingungen für ein gesundes Wachstum vorfinden.

Das bedeutet, neben der Futter- und Wasserversorgung in den ersten Lebenstagen vor allem auch optimale Temperaturen im Geflügelstall zu gewährleisten. „Wichtig ist in erster Linie die Temperatur am Boden (32°C), da die Küken in den ersten Tagen selbst keine Wärme erzeugen können“, erklärt Röwer. Deshalb läuft besonders in den Wintermonaten die Heizung auf Hochtouren.

Heizkonzept hat sich bereits in der Schweinehaltung bewährt

Vor dem Hintergrund stetig steigender Gaspreise hat der 34jährige beim Stallbau nach Alternativen gesucht und wurde schnell fündig: Eine Heizung auf Warmwasserbasis sollte es sein. Aufgrund eigener Erfahrungen mit einer Holzschnitzelheizung, die bereits seit einigen Jahren auf dem elterlichen Betrieb installiert ist und dort die Wärme für den Sauenstall und den Schweinemaststall liefert, entschied er sich wieder für dieses Konzept.

„Denn da ist man sehr flexibel, was den Brennstoff betrifft“, so der Landwirt. Pellets, Sägespäne, Sonnenblumenschalen usw. können als Brennstoff verwendet werden. Jetzt betreibt er die neue Heizung zusammen mit einem Nachbarn, der auch Hähnchen aufzieht, so dass insgesamt sechs Ställe mit Warmwasser versorgt werden.

Geflügelstall mit energiesparender Bauweise

Da auf dem bestehenden Betrieb keine Erweiterung mehr möglich war, wurden die zwei Geflügelställe – 21,50 m breit und 100 m lang – an einem neuen Standort gebaut. Markus Röwer hat dabei auf eine energiesparende Bauweise großen Wert gelegt. Zu nennen sind hier die isolierte Bodenplatte, Betonfertigwände und die Isolierung der Stalldecke mit 8 cm dicken Selthaan-Platten mit Stufenpfalz. Als Heizsystem wurde in jedem Geflügelstall eine Fußbodenheizung installiert.

Das hat in der Hähnchenmast gleich mehrere Vorteile, findet Röwer: „Bei der Einstallung sind die Küken sehr empfindlich, sie müssen sich erst in der neuen Umgebung zurecht finden und Futter und Wasser suchen. Daher ist es wichtig, dass der Boden warm ist. Später gibt es dann keine Probleme mit nasser Einstreu, und die Fußballen bleiben gesund.“ Das ist vor allem deshalb von Bedeutung, weil sich Landwirt Röwer auf die zweistufige Langmast spezialisiert hat und die Tiere erst nach 42 Tagen mit einem Lebendgewicht von 2.600 g seinen Geflügelstall verlassen.

Stalleinrichtungen für ideale Temperaturen

Die 3-Wege-Heizregelung sorgt in Verbindung mit dem Klimacomputer Viper dafür, dass die Bodentemperatur immer auf dem erforderlichen Niveau gehalten wird. Zusätzlich wurde noch eine Konvektorheizung eingebaut, um einen kurzfristigen Wärmebedarf zu decken – Fußbodenheizungen reagieren sehr träge – bzw. um ein Zuviel an Luftfeuchtigkeit aus dem Geflügelstall zu bekommen.

Hier fiel die Wahl auf den HeatMaster 4 H (70 kW Leistung bei 80°C Vorlauftemperatur) vom Stalleinrichter Big Dutchman. Nur zwei Geräte sind je Geflügelstall erforderlich, da der eingebaute Ventilator durch seine große Wurfweite für eine gute Verteilung der warmen Luft im Stall sorgt.

Ausgewogenes Stallklima dank Kombi-Ventilation

Bei der Gestaltung der Zuluftführung hat sich der Landwirt für eine Kombi-Ventilation entschieden. Im Einzelnen bedeutet das den Einsatz von zwei Zuluftsystemen, bestehend aus Wandventilen und Zuluftkamine. Zur Einstallung und während der ersten Tage der Aufzucht benötigen die Küken in der Hähnchenmast viel Wärme und wenig Luftbewegung. Nur mit Wandventilen wird es in dieser Phase schwierig, im Geflügelstall eine raumgreifende Luftwalze zu erzeugen und gleichzeitig die Heizkosten niedrig zu halten.

Aus diesem Grund hat sich Markus Röwer auch für den Einsatz von Zuluftkaminen entschieden. „Big Dutchman hat in Sachen Stallklima mit dieser Art der Zuluftführung bereits gute Erfahrungen gemacht, und das nicht nur in der Geflügelaufzucht“, erläutert Produktmanager Jörg Bohnes.

Der entscheidende Vorteil sei, dass der Zuluftkamin Fumus bei Minimumventilation auch mit Gleichdruck arbeiten könne, da er im unteren Teil über einen Ventilator verfüge. So werde die angesaugte Frischluft, die bei ihm übrigens aus dem Dachraum komme und damit bereits vorgewärmt sei, durch den Zuluftverteiler in den Geflügelstall gedrückt. Je nach Stellung der Drosselklappe gelangen bis zu 100 % Frischluft oder bis zu 100 % Umluft in den Stall. Es werde eine stetige Luftwalze im Geflügelstall erzeugt, und die warme Um- oder Mischluft sorge für eine sehr gute Wärmeverteilung. Ergebnis sei ein jederzeit optimales Stallklima.

Heizkosten sparen in der Hähnchenmast mit Stalleinrichtungen von Big Dutchman

„In den Wintermonaten“, so Markus Röwer, „kommen die Wandventile gar nicht zum Einsatz, sondern die gesamte Ventilation läuft über die Zuluftkamine.“ Zusätzlich wird mit dem Sensor DOL 17 der CO2-Gehalt der Stallluft gemessen, so dass der Klimacomputer die Minimumventilation entsprechend anpassen kann. „Das spart Heizkosten in der Hähnchenmast“, freut sich Röwer mit Blick auf die Auswertungen der letzten zwölf Durchgänge.

Ab einer Lüftungsrate von 20 % schaltet der Klimacomputer auf Zuluftführung über die Stalllängsseiten um. Dann kommt die Frischluft zu 100 % aus den CL 3000 Flex-Wandventilen, die relativ groß dimensioniert wurden und dadurch einen sehr stabilen Luftstrahl erzeugen. Ein weiterer Vorteil ist, dass mit nur geringem Unterdruck gearbeitet werden muss, auch das ist energiesparend. Wenn die Ventile ganz geöffnet sind, wird die Frischluft direkt auf den Boden geleitet. So werden die Tiere im Geflügelstall sofort mit frischer Luft versorgt, und die schwül-warme Luftschicht über dem Stallboden wird weggespült.

Erfrischendes Stallklima

An heißen Tagen in den Sommermonaten setzt Markus Röwer zusätzlich die Sprühkühlung FoggingCooler ein. Sie gehört in der Hähnchenmast bereits zum Standard einer Stalleinrichtung, da sie nicht nur zum Kühlen genutzt wird, sondern immer dann, wenn die relative Luftfeuchtigkeit erhöht werden muss.

Um die Auflage der Genehmigungsbehörde ordnungsgemäß zu erfüllen, hat sich Röwer des Weiteren für eine zentrale Abluftführung 12,40 m über Grund mit Turm entschieden. „Mit diesem Ventilationskonzept habe ich die Basis für ein optimales Stallklima in meinen Ställen gelegt“ so der Landwirtschaftsmeister, der seit vielen Jahren zusammen mit seinem Vater Lehrlinge ausbildet.

Rund um die Hähnchenmast: Austausch mit Berufskollegen

Um seine Ergebnisse zu vergleichen und um neue Erkenntnisse zu gewinnen, hat sich Markus Röwer dem Beratungsring Aschendorf-Hasselbrock e.V. Arbeitskreis Hähnchenmast unter der Leitung von Wilfried Zumsande angeschlossen. Im November 2010 gegründet, gehören dem Arbeitskreis Hähnchenmast bereits 30 Mitglieder aus dem nördlichen Emsland an.Schwerpunkte sind der Aufbau einer unabhängigen Beratung, die betriebswirtschaftliche Auswertung der Durchgänge, Energieberatung und der Erfahrungsaustausch, um Management und Produktionstechnik in der Geflügelmast zu verbessern. „Durch den Einsatz einer Wärmebildkamera haben wir schon zeigen können, bei welchen Ställen die Stallisolierung verbessert werden muss, um Energiekosten zu sparen“, so Ringleiter Wilfried Zumsande.Ergebnisse Geflügelstall Röwer im Überblick Anzahl Mastplätze: 89.000
Anzahl Masttage: 35/42
Verkaufsgewicht: 1820g/2600 g LG
Verkaufte Tiere: ca. 670.000 Tiere/Jahr
Stallverluste: 2,2 %
Durchgänge pro Jahr: 7,7
Energieverbrauch: 553.000 kWh/Jahr; 0,8 kWh pro eingestalltes Tier im Jahresdurchschnitt

Autorin: Janett Peschel
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