Der 27-jährige Landwirt macht als erster in der Region Hannover beim Projekt „Transparenz in der Geflügelwirtschaft“ mit. Mehr als 80 niedersächsische Halter bitten seit fast zwei Jahren die Besucher in ihre Ställe. Sie wollen zeigen, dass sie ihre Tiere entgegen immer wieder aufkommender Vorurteile tiergerecht halten.
Das Projekt geht auf eine Initiative des Landesverbandes der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft e.V. (NGW) zurück und wird geleitet vom Wissenschafts- und Informationszentrum Nachhaltige Geflügelwirtschaft (WING) der Universität Vechta.
Bisherige Stallöffnungen haben gezeigt, dass viele Menschen nur wenig darüber wissen, wie es in einem Hühnerstall aussieht, berichtet Projektleiterin Dr. Aline Veauthier. In den Medien dominierten zudem negative Berichte. Umso überraschter seien die meisten Besucher, dass sich dieses negative Bild bei den Stallbesichtigungen in keiner Weise bestätige.
Neuer Stall für die Freilandhaltung
Die Dierkings halten bereits seit vielen Jahrzehnten Geflügel. Vor rund zwei Jahren entschloss sich die Familie zum Bau eines neuen Stalls für die Legehennenhaltung - dieses Mal mit Auslaufhaltung. Es gibt Platz für knapp 15.000 Tiere. Wobei Freilandhaltung nicht bedeutet, dass sich die Tiere nur draußen aufhalten. Als „Fluchttiere“ verbringen sie sogar einen großen Teil ihrer Zeit im Stall oder im so genannten Wintergarten, der als Übergang zwischen Stall und Freiland dient, erläutert der Geflügelhalter.In einer Voliere im Innern des Stalls können sich die Hühner auf verschiedenen Ebenen frei bewegen und bekommen dort Futter und Wasser. In abgetrennten und geschützten Nestern legen die Hennen ihre Eier, die über ein Transportband in den Vorraum des Stalls gebracht werden. Dort werden die Eier gekennzeichnet und verpackt. Jedes Ei erhält den obligatorischen Aufdruck, der über Art der Haltung und Herkunft Auskunft gibt. Die Eier verkauft die Familie an einen Großhändler sowie am eigenen Stand auf den Wochenmärkten in Neustadt und Großburgwedel.