Big Dutchman, der weltweite Marktführer für moderne Geflügel- und Schweinestalleinrichtungen, wird sich organisatorisch neu aufstellen. Dazu will das Unternehmen Strukturen straffen und die internen Verantwortlichkeiten der drei Geschäftsbereiche „Geflügel“, „Ei“ und „Schwein“ bündeln. In der Folge werden bei Big Dutchman weltweit 125 von insgesamt etwa 3600 Stellen abgebaut. In der Unternehmenszentrale am Standort Calveslage sind 50 Stellen betroffen.
Aufgrund nachhaltigen Wachstums und fortschreitender Globalisierung hatte das Unternehmen vor vier Jahren die Strukturen und internen Prozesse ausgebaut, um auf immer neue Marktanforderungen einerseits und die asiatischen Wachstumsmärkte andererseits optimal reagieren zu können. »Das war ein mutiger Schritt nach vorn, um die gesamte Company auf einen Umsatz deutlich über die Milliardengrenze hinaus vorzubereiten«, sagte Vorstandsvorsitzender Bernd Meerpohl am Dienstag in einer Video-Botschaft an die Belegschaft in Calveslage.
Seit 2016 hat das Unternehmen kräftig in neue Geschäftsbereiche investiert und weltweit den Personalstamm um 22 Prozent nach oben gefahren. »Nach knapp vier Jahren Arbeit in dieser Struktur müssen wir heute feststellen, dass die erhofften Umsatzsprünge so nicht eingetreten sind und auch nicht eintreten werden. Wir haben zwar technische Kompetenzen und wichtige Marktanteile hinzugewonnen, aber noch lange kein ausreichendes Wachstum generiert«, so Meerpohl.
Mit einem Umsatz von 986 Millionen Euro im vergangenen Jahr ist Big Dutchman weit von dem Ziel entfernt, das 2016 für diese Organisationsstruktur gesetzt wurde. Deshalb wird das Unternehmen nun Anpassungen vornehmen.
Die Maßnahmen werden umso dringlicher angesichts der Afrikanischen Schweinepest (ASP), die die Umsätze vor allem in China und Südostasien weit hinter die Erwartungen zurückdrängte. Obendrein lässt Corona das Erreichen der gesteckten Ziele für 2020 und 2021 unmöglich werden. „Big Dutchman muss wieder schlanker und effizienter werden“, so der Vorstandsvorsitzende.
„Wir bedauern außerordentlich, dass wir uns in diesem Ausmaß von Mitarbeitern trennen müssen. Aber trotz langen Atems und großer Geduld bleibt uns keine andere Wahl“, erläutert Bernd Meerpohl den schmerzhaften Schritt. „Wir haben uns mit diesen Entscheidungen sehr schwer getan. Doch dieser Einschnitt ist notwendig, um langfristig die richtigen Weichen für Big Dutchman und unsere Mitarbeiter zu stellen.“ Grundsätzlich aber blicke sein Unternehmen nicht ängstlich in die Zukunft, sondern mit klarem Blick und vorsichtiger Erwartung. „So werden wir mit Sicherheit auch diese Veränderungen und die Coronakrise meistern“, so Meerpohl.