Eine 20-köpfige Delegation von Vertretern der niedersächsischen Agrar- und Ernährungswirtschaft ist kürzlich nach Bulgarien gereist. Die dreitägige Reise wurde von der neuen Landwirtschaftsministerin Astrid Grotelüschen geleitet. Das gemeinsam mit der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK) und NGlobal organisierte Programm sah neben zahlreichen politischen Gesprächen den Besuch der Landmaschinenmesse Bata Agro in Stara Zagora, Firmenbesuche sowie eine Unternehmerbörse in Sofia vor.

„Wir wollen die fast 10-jährige Partnerschaft Bulgariens und Niedersachsens mit neuem Leben füllen. Dafür haben wir die Chancen der niedersächsischen Agrar- und Ernährungswirtschaft im bulgarischen Markt erkundet und bereits bestehende Kontakte intensiviert", so Grotelüschen zu den Zielen des Kurzbesuchs. Trotz Krisenzeit seien in Bulgarien weiterhin Güter des täglichen Bedarfs gefragt, insbesondere Lebensmittel. Auf der Messe sei zudem deutlich geworden, wie groß der Bedarf sei, den Maschinenpark in der Landwirtschaft zu erneuern. Die niedersächsischen Unternehmen könnten hier mit guten Produkten und Know-how hier maßgeschneiderte Lösungen anbieten.

Teilnehmer der Wirtschaftsdelegation waren auch Unternehmensvertreter aus dem Oldenburger Land: Gerrit Oltmanns, Geschäftsführer der Turm-Sahne GmbH, Oldenburg, Daniel Bartels, Mitarbeiter der Big Dutchman Pig Equipment GmbH, Calveslage und Uwe Branding, Geschäftsführer der GGI German Genetics International GmbH, Cloppenburg. Turm Sahne und Big Dutchman vertreiben ihre Produkte bereits seit mehreren Jahren erfolgreich im bulgarischen Markt und möchten diese Kontakte ausbauen und neue Partner gewinnen. GGI lotet nach einem Engagement im Jahre 2002 einen erneuten Einstieg aus.    

„Mit einem von EU-Fördermitteln profitierenden Agrarsektor und derzeit expandierenden, großen deutschen Einzelhandelsketten bietet Bulgarien interessante Absatzchancen für die niedersächsische Agrar- und Ernährungswirtschaft", so Felix Jahn, IHK-Außenwirtschaftsreferent. Potenzial biete zudem der Bereich der erneuerbaren Energien. Trotzdem gebe es auch drei Jahre nach dem EU-Beitritt in Sachen Infrastruktur, Verwaltungsreform und Arbeitsproduktivität für Bulgarien noch viel zu tun.